ja, wie weiter ?

Es ist ganz einfach, in diesen Wochen vor der amerikanischen Präsidentenwahl wartet die Welt wie hypnotisiert auf das Resultat. Wer jetzt noch selbstbewusst handeln kann, der setzt Pflöcke für die Zukunft. Und das sind aus der Sicht meiner kleinen Welt hauptsächlich die Russen, deren Truppen in der Ukraine rasch vorrücken, gemäss Berichten kaum noch Widerstand finden. Der Mainstream im Westen schnappt nach Erklärungen, die ihm sein Gesicht noch retten könnten, derweilen ich im Gaza-Schlammassel kaum Hoffnung sehe und hier in Genf meinen Spätsommer geniesse, als würde alles normal laufen.

Keine Ahnung, wie es mit dieser Menschheit weitergehen soll. Während Mai-68 träumten wir paar wenige Aussenseiter von einer neu zu erbauenden Welt, sie entglitt uns. Hatten wir selber je begriffen, worum es uns ging, damals?

In den 80er Jahren schien die Konsumwelt diesen Elan als Ablenkung vom Realitätsbewusstsein zu missbrauchen, ich hasste diese Uebergangszeit, diesen Diebstahl unserer Hoffnungen. Die Welt scheint erst heute, wo Mauern jetzt echt bröckeln, langsam unsere damaligen Fragen neu zu formulieren.

Mein Gott, wie langsam geht doch Fortschritt, und wie kurz doch ist dabei unser eigenes Leben.

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